Heilung für Autismus möglich? Forscher arbeiten an neuen Medikamenten

Von Nicole Freialdenhoven
14. Februar 2014

Autismus ist eine der ungewöhnlichsten Krankheiten des Menschen: Einerseits leben Autisten zumeist in einer eigenen Welt und können kaum mit der Umwelt kommunizieren, andererseits sind sie zu genialen Meisterleistungen fähig. In der Medizin gilt Autismus als tiefgreifende neurologische Entwicklungsstörung, für die es bislang keine Heilung gibt.

Behandlung mit dem Wirkstoff Bumetanid

Nun machen Forscher des Institut de Neurobiolgie de la Méditerranée in Marseille jedoch Hoffnung auf ein Medikament, mit dem die Symptome zumindest gelindert werden können.

Schon bei einer klinischen Studie 2012 hatte sich gezeigt, dass autistische Kinder, die mit dem Wirkstoff Bumetanid behandelt worden waren, dank des Medikamentes besser am sozialen Leben teilnehmen konnten.

Molekulare Ursache der Enstehung von Autismus

Bumetanid, das derzeit als Entwässerungsmittel bei Herz- und Nierenkrankheiten eingesetzt wird, wirkt sich auch auf die Nervenaktivität im Gehirn auf. Neue Experimente mit Mäusen untermauerten diese Studie nun erfolgreich.

Die Forscher vermuten, dass der Nervenbotenstoff GABA bei Autisten gestört ist, der normalerweise eine beruhigende Wirkung auf überaktive Neuronen im Gehirn ausübt. Daher kommt es bei Autisten häufig zu einer krankhaften Übererregung, die sie zum Rückzug aus dem sozialen Leben zwingt.

Bumetanid könnte diese Störung möglicherweise lindern.