Langzeitstudie für ADHS-Kranke - Auch als Erwachsene auffällig

Von Ingrid Neufeld
4. März 2013

Das wird viele Eltern interessieren: Inzwischen liegt eine Langzeitstudie vor, in der die Auswirkungen von ADHS auf das weitere Leben Betroffener untersucht wurde. Zugrunde liegen die Daten von 5.718 Menschen, die zwischen 1976 und 1982 das Licht der Welt erblickten. 367 davon wurden mit ADHS auffällig. Davon wurden Dreiviertel mit Methylpheidat ruhig gestellt, mit zum Teil begleitender Therapie.

Diese Betroffenen wurden im Erwachsenenalter nochmals begutachtet. Nur 37,5 Prozent der Betroffenen waren als Erwachsene von ADHS und weiteren psychischen Problemen geheilt. Das zeigt, dass Therapien noch stark verbesserungswürdig sind.

57 Prozent der Behandelten weisen noch immer Depressionen, manische Phasen, Angsterkrankungen, oder antisoziale Persönlichkeitsstörungen auf. 29 Prozent leiden nach wie vor an ADHS und viele davon kombiniert mit einer weiteren psychischen Störung. Eine Kontrollgruppe ohne ADHS hatte weniger psychische Probleme.

Die Forscher gehen davon aus, dass die Studie noch schlechter ausgefallen wäre, wenn die Probanden aus einer ökonomisch schlechter gestellten Gesellschaftsschicht gestammt hätten. Darum befürchten die Forscher, dass ADHS genauso wie Diabetes als chronische Krankheit anzusehen ist. Weitere begleitende Untersuchungen seien deshalb unerlässlich, genauso wenig wie die konsequente Weiterbehandlung bis ins Erwachsenenleben hinein.