Ärzte diagnostizieren bei Kindern immer öfter ADHS

Von Max Staender
31. Januar 2013

Während Kinder früher einfach besonders lebendig galten, diagnostiziert man bei ihnen heutzutage immer öfter die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Neben den Gesundheitsforschern schlagen auch Krankenkassen inzwischen Alarm, da die Kinder einfach mit einem Medikament ruhig gestellt werden.

Die Zahl der ADHS-Diagnosen kletterte alleine zwischen 2006 und 2011 bei Kindern sowie Jugendlichen bis 19 Jahre von 2,92 auf 4,14 Prozent, was wiederum einem Anstieg von 42 Prozent entspricht. Im vergangenen Jahr waren demnach über 750.000 Kinder und Erwachsene von ADHS betroffen, von denen knapp zwei drittel Jungen bis 19 Jahre sind.

Gleichzeitig stieg auch die Vergabe des Medikamentes Methylphenidat, bzw. Ritalin, was von zahlreichen Experten bereits wegen seiner Nebenwirkungen kritisiert wurde. Dazu gehören unter anderem Wachstumsstörungen, Appetitlosigkeit sowie Herz-Kreislauf-Beschwerden, weshalb der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Kassen die Verordnung des Präparates bereits im Jahr 2010 eingeschränkt hat.