Die Kinderkrankheit ADHS bei Erwachsenen

Ein unterschätztes Leiden - Auch Erwachsene leiden an ADHS

Von Cornelia Scherpe
30. August 2012

In den letzten Jahrzehnten ist ADHS, also die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung, stark in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt worden. Viele Kinder und auch Jugendliche gelten als beeinträchtigt, da sie motorisch unruhig sind und die Reize aus ihrer Umwelt nicht richtig filtern können. Viele Menschen denken jedoch, dass es sich bei ADHS um eine reine Kinderkrankheit handelt.

Es stimmt zwar, dass die meisten Patienten ihrer Krankheit entwachsen können, doch es gibt auch Fälle von Patienten, die jenseits des Jugendalters sind und dennoch leiden. Schätzungen zufolge sind circa drei Prozent aller Menschen hierzulande über 18 Jahren von ADHS betroffen.

ADHS bei Erwachsenen

Viele dieser Patienten wissen noch nicht einmal, dass sie an ADHS leiden, da die Aufklärung fehlt. Die Betroffenen haben schnell einen Konzentrationsmangel, selbst dann, wenn sie sich mit ganzer Willenskraft dagegen richten. Auch häufiges Aufstehen am Arbeitsplatz oder das Rutschen auf dem Stuhl sind klare Symptome.

Schnell artet das in ein Chaos im Büro aus, da ständig etwas begonnen und dann doch wieder abgebrochen wird. Eventuell kann der gesamte Job darunter leiden, doch an ADHS denken die wenigsten.

Daher muss das Verständnis der Krankheit in der Öffentlichkeit erweitert werden, so die Psychologen. Vielen Erwachsenen mit ADHS könnte man helfen, wenn sie mit ihrem Problemen eine Praxis aufsuchen würden. Neben Medikamenten kann auch eine Beratung und Verhaltenstherapie die Symptome in den Griff bekommen.