Können Menschen mit ADHS durch Willensstärke ihre Tagträume stoppen?

Von Cornelia Scherpe
2. April 2012

ADHS ist vor allen Dingen durch zwei Dinge gekennzeichnet: die Betroffenen sind motorisch unruhig und verlieren immer wieder die Konzentration. Bei Letzterem werden sie meist von Tagträumen abgelenkt und kommen nicht auf ihre aktuelle Aufgabe zurück. Aktuell gehen Forscher der Frage nach, ob die Erkrankten dieses Symptom selbst stoppen können.

Reicht hier Willensstärke oder nicht? Genau das untersucht eine deutsche Studie. Die Unaufmerksamkeit ist keineswegs ein Dauerzustand. Durch die Messung von Hirnströmen konnte man bereits nachweisen, dass sich die Phasen von Träumerei und Konzentration recht regelmäßig abwechseln. Die Wechsel kommen meist sehr abrupt und werden von den Betroffen daher selbst als unaufhaltbar wahrgenommen. Genau das bezweifeln die Wissenschaftler aber.

Sie gehen davon aus, dass es eine Möglichkeit gibt, mit der eigenen Willensstärke den Wechsel zu unterbinden. Dafür sei ein gezieltes Training nötig, das sich je nach Schweregrad der ADHS unterscheiden muss, doch prinzipiell möglich sein kann.

Eine bereits bekannte Methode ist das Neurofeedback. Hier macht ein EEG die Ströme im Gehirn sichtbar. Während der Patient angeschlossen ist, kann man mit einstudierten Verhaltensweisen versuchen, gegen diese Impulse zu arbeiten. Erste Studien mit recht viel versprechenden Ergebnissen gibt es hier bereits.