ADHS betrifft auch Erwachsene

Auch Erwachsene können an ADHS leiden - ihre Diagnose und Behandlung soll nun verbessert werden

Von Cornelia Scherpe
7. Dezember 2011

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass nur Kinder und Jugendliche von ADHS betroffen sein können. Fakt ist, dass auch Erwachsene unter der Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitässtörung leiden können. Dies sind meist die früheren Kinder mit ADHS, denn die Störung wächst sich nicht in jedem Fall einfach aus.

Diagnostik und Therapie von ADHS bei Erwachsenen sollen verbessert werden

Da die Zahl der ADHS-Fälle aber tatsächlich bei Erwachsenen kleiner ist, sind viele Ärzte nicht auf diese Patienten eingestellt. Das bedeutet oft eine unnötige Leidensstrecke für die Betroffenen.

An der Universität von Rostock arbeitet die Medizinabteilung derzeit an einer besseren Therapie der Betroffenen. Auch die Diagnostik soll verbessert werden, damit Betroffene frühzeitig die richtige Diagnose gestellt bekommen.

ADHS bei Erwachsenen erkennen

Bei Erwachsenen äußert sich ADHS nach dem derzeitigen Wissensstand vor allen Dingen in einer Störung des Tag-Nacht-Rhythmus. Dieser ist in jedem Menschen genetisch festgelegt und wir alle funktionieren mehr oder weniger gut danach. Bei ADHS ist der Rhythmus aber komplett gestört, was den erholsamen Nachtschlaf für die Erkrankten beinahe unmöglich macht.

Zudem haben Erwachsene mit ADHS schwere Stimmungsschwankungen und sind ebenso unruhig und impulsiv wie die jüngeren Patienten. Im Beruf kann das schnell zur Katastrophe führen. Bessere Hilfe kommt also genau richtig. Seit 2011 gibt es auch endlich ein ADHS-Medikament, das speziell für erwachsene Patienten gedacht ist.