Ernährungsumstellung mindert Symptome bei Kindern mit ADHS

Studie ergibt "signifikanten Rückgang" der Symptome bei "Eliminationsdiät" bei 32 von 41 Kindern

Von Ralph Bauer
4. Februar 2011

Eine Ernährungsumstellung kann Kinder mit Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) offenbar helfen. Ein niederländisches Forscherteam kam zu diesem Ergebnis nach einer Studie mit 100 Freiwilligen. Die Kinder im Alter zwischen vier und acht Jahren bekamen dabei fünf Wochen nur wenig allergene Nahrungsmittel wie Fleisch, Gemüse, Reis und Wasser, die mit Kartoffeln, Weizenprodukten oder Obst individuell ergänzt wurden.

Bei 32 von 41 Kindern gab es nach der sogenannten "Eliminationsdiät" einen "signifikanten Rückgang", der Symptome, wie es in einem Studienbericht in der Fachzeitschrift "The Lancet" heißt. ADHS-Kinder sind häufig unaufmerksam, hyperaktiv und verhalten sich sehr impulsiv.

In einem weiteren Schritt bekamen die Kinder, bei denen sich eine deutliche Verbesserung gezeigt hatte, Nahrungsmittel, auf welche diese im Vortest allergische Reaktionen im Blutbild gezeigt hatten. Bei 63 Prozent der Jungen und Mädchen kamen daraufhin die typischen Symptome wieder.

Auch auf die Ernährung muss geachtet werden

Die Wissenschaftler folgern daraus, dass in der Therapie neben den bisher schon angewandten Medikamenten, einem speziellen Eltern- und Verhaltenstraining auch auf die Ernährung geachtet werden müsse. Mit der Studie wurden entsprechende Vermutungen auf Zusammenhänge zwischen Essverhalten und den typischen ADHS-Symptomen bestätigt.

Bei der Eliminationsdiät müsse jedoch darauf geachtet werden, dass die Kinder dabei alle Nährstoffe bekommen, was eine strenge Überwachung erfordere. Diese solle maximal zwei Wochen laufen, dann könnten einzelne Lebensmittel zusätzlich gegessen werden. So ließen sich Lebensmittel feststellen, welche die Symptomatik verstärken und die Ernährung könne auch wieder vielfältiger werden.