Immer mehr ADHS-Kranke in Amerika?

Viele ADHS-Diagnosen sind nicht zutreffend

Von Cornelia Scherpe
28. Dezember 2010

Eine statistische Erhebung zeigt, dass in den USA immer mehr Menschen an ADHS erkranken. Zumindest wird die Diagnose von amerikanischen Ärzten immer häufiger gestellt. In Deutschland dagegen bleiben die Zahlen stabil. Woran liegt es, dass Amerikaner häufiger an ADHS leiden?

Häufig falsch gestelle Diagnose

Experten glauben, dass dies gar nicht der Fall ist und die Zahl der Erkrankten in Wahrheit recht gleich zu Deutschland ist. Viele der gestellten Diagnosen sind nur falsch.

Experten untersuchten 12.000 Kinder, denen der Hausarzt ADHS diagnostiziert hatte, ein weiteres Mal. Dabei kam heraus, dass bei vielen dieser Kinder völlig zu unrecht das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom als Erklärung für eventuelle Auffälligkeiten herangezogen wurde. Sie waren vielleicht sehr aktiv und hörten manchmal ihren Eltern nicht zu, doch sie zeigten nicht alle typischen Symptome der Störung.

Die Ärzte und Eltern hatten es sich zu leicht gemacht.

Hochgerechnet auf alle ADHS-Patienten in Amerika ergibt die Studie, dass circa eine Million Menschen zu unrecht eine ADHS-Diagnose gestellt bekamen und viele unnötig dagegen Medikamente einnehmen müssen.

Diese Daten sind alarmierend. Nicht nur, dass eigentlich gesunde Menschen zum Teil verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen, die Kosten sind auch enorm. Schätzungsweise 500 Millionen Dollar werden so verschwendet.

Die Experten raten dringend, Hausärzte und Eltern besser über das genaue Krankheitsbild von ADHS aufzuklären und so Fehldiagnosen zu verringern.