Ärzte in den USA haben fast einer Million Kinder zu Unrecht ADHS diagnostiziert

Fehldiagnose ADHS: viele Eltern bringen ihr Kind mit dramatisierten Schilderungen zum Arzt

Von Cornelia Scherpe
23. August 2010

ADHS ist die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Wie der Name schon sagt, leiden Betroffene unter einem starken Bewegungsdrang und können ihre Aufmerksamkeit nur schlecht oder gar nicht für längere Zeit auf einen Gegenstand oder ein Thema fixieren. Gerade das Symptom des Bewegungsdranges hat der Störung auch den Beinamen "Zappel-Philipp-Syndrom" eingebracht.

Entsprechende Therapie zuhauf unnötig angewandt

Die Krankheit tritt meist im Kindesalter auf und macht den Kleinen und ihren Eltern, Kindergärtnern und Lehrern das Leben zur Hölle. Mit einer Therapie kann den Kindern aber geholfen werden. Eine Studie in Amerika zeigt nun, dass wohl eine Million Kinder diese Therapien ganz zu unrecht über sich ergehen lassen mussten und noch ergehen lassen.

Die amerikanischen Ärzte haben hunderttausende von Fehldiagnosen gestellt. Vom Fehler betroffen seien besonders die Jüngsten in Kindergarten und Grundschule. Die Studienleiter glauben, dies läge daran, dass viele Eltern und Kindergärtner beziehungsweise Lehrer die Kleinen mit Verdacht auf ADHS zum Arzt bringen und dort die betreffenden Symptome dramatisiert schildern.

All diese Fehldiagnosen haben den Staat nach Schätzungen an die 500 Millionen US-Dollar gekostet.