Mit Ritalin gegen das Rauchen: Studie beweist positive Wirkung des ADHS-Mittels

Von Nicole Freialdenhoven
15. Mai 2014

Jugendliche, die unter der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ADHS leiden, rauchen im Vergleich ungefähr zwei bis dreimal so häufig wie gesunde Gleichaltrige.

Gemeinsamkeit von Nikotin und ADHS-Medikamenten

Wissenschaftler führen dies darauf zurück, dass die Betroffenen früh zu Zigaretten greifen, weil das Nikotin eine ähnliche konzentrationssteigernde Wirkung auf ihr Gehirn ausübt wie ADHS-Medikamente. Unter den Erwachsenen ADHS-Patienten sind rund 40 Prozent nikotinsüchtige regelmäßige Raucher.

Verringerung der potenziellen Raucher durch frühzeitige Behandlung

Eine Meta-Analyse des Duke University Medical Center im amerikanischen Durham ergab nun, dass eine frühzeitige Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit dem Wirkstoff Methylphenidat, der u.a. im bekannten ADHS-Mittel Ritalin steckt, die Betroffenen vom Rauchen abhalten kann. Die Analyse von insgesamt 14 Studien mit 2360 Teilnehmern ergab, dass der Anteil der Raucher weit geringer war, wenn die Jugendlichen schon früh mit Ritalin behandelt wurden.

Unklarheiten bei Studie

Je schwerer die ADHS-Störung und je regelmäßiger die Medikamenten-Einnahme, umso weniger neigten die Betroffenen dazu, mit dem Rauchen anzufangen. Allerdings konnte die Studie nicht feststellen, welcher Zeitpunkt der Beste sei, um mit der Therapie zu beginnen und wie konkret eine Behandlung mit Methylphenidat junge Menschen vom Rauchen abhält.