Erwachsene mit ADHS häufig in Verkehrsunfälle verwickelt: Medikamente können helfen

Von Nicole Freialdenhoven
6. Februar 2014

Auch wenn ADHS heute als Modediagnose für schlecht erzogene Kinder gilt, lässt sich nicht von der Hand weisen, dass diese Störung tatsächlich existiert und auch Erwachsene betreffen kann.

Menschen, die im Erwachsenenalter unter der Aufmerksamkeitsstörung leiden, tun sich oft schwer im Berufsleben, greifen häufiger zu Suchtmitteln und sind auch häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt. Schwedische Forscher befassten sich nun in einer Studie eingehender mit dem Problem der ADHS-Kranken am Steuer.

Unfalltendenz

Demnach haben die Betroffenen ein weitaus höheres Risiko, in schwere Verkehrsunfälle verwickelt zu werden: Insgesamt 6,5% der mit ADHS diagnostizierten Männer waren bereits einmal in einen Unfall entwickelt, während es in der schwedischen Gesamtbevölkerung nur 2,6% waren. Bei den Frauen lagen diese Quoten mit 3,9% zu 1,8% etwas niedriger.

Allerdings geht aus den analysierten Daten nicht hervor, ob die ADHS-Patienten tatsächlich den Unfall verursacht hatten oder lediglich schlechter auf kritische Situationen im Verkehr reagierten.

Einfluss nur auf Männer

Kurios dabei: Während die Behandlung mit ADHS-Medikamenten bei den Männern das Unfallrisiko um mehr als die Hälfte senkte, machte sie bei den Frauen keinen Unterschied. Warum dies so ist, konnten die Forscher nicht sagen. Generell beeinflussen die Medikamente ADHS-Patienten im Straßenverkehr positiv, da sie die Aufmerksamkeit und die Konzentration der Fahrer steigern.