Neue Erkenntnis zu Hirntumoren bei Kindern: Viele Formen haben einen Ursprung

Von Cornelia Scherpe
1. August 2013

Krebs betrifft nicht nur Erwachsene, sondern kann sich bereits im Kindesalter und sogar bei Ungeborenen entwickeln. Am häufigsten versterben dabei die Kinder, die mit Krebs im Gehirn kämpfen müssen. Auch jene, denen man mit den aktuellen Therapien helfen kann haben danach meist kein normales Leben, da die Behandlungen teils sehr aggressiv sein müssen. Gerade das kindliche Hirn kann dabei in seiner Entwicklung empfindlich gestört werden.

Da diese Leidenswege erst recht eine Tragödie sind, versuchen Onkologen fieberhaft, Wege zu finden ihren kleinsten Patienten zu helfen. Bei dem Versuch Hirntumore besser zu verstehen, haben deutsche Forscher nun eine wichtige Entdeckung gemacht. Die häufigsten Arten von Hirnkrebs bei Kindern haben alle eine gemeinsame Ursache. Es handelt sich dabei um einen Signalweg im Gehirn, der hyperaktiv ist und so das wuchernde Gewebe entstehen lässt.

Der Signalweg auf zellulärer Ebene wird "MAPK-Signalkaskade" genannt und besteht aus verschiedenen Phosphatgruppen, die in Serie geschaltet von einem Protein zum folgenden gegeben werden. So werden Informationen von Zellkernen übermittelt.

In der Studie wurden 96 Kinder untersucht, bei denen ein Hirntumor festgestellt worden war. In jedem einzelnen Fall fand man Gendefekte, die eine Hyperaktivität in diesem Signalweg bewirkten. Auch wenn es sich je nach Krebsform um andere Gene handelte, wirkten sie am Ende immer genau auf diesen Weg.

Die Forscher bezeichnen diese Erkenntnis als echte Möglichkeit, bald neue Therapien für die Kinder zu entwickeln. Immerhin weiß man nun, dass man Medikamente braucht, die auf dies MAPK-Signalkaskade wirken und sie künstlich eindämmen. Die Deutsche Krebshilfe und auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördern das Projekt, damit möglichst schnell effektive Therapien zur Verfügung stehen.