Sind Katzen Ursache für Gehirntumore?

Parasit aus dem Verdauungstrakt von Katzen Auslöser für Gehirntumor?

Von Ingo Krüger
28. Juli 2011

Schlechte Nachrichten für alle Katzenliebhaber. Die Stubentiger stehen im Verdacht, Gehirntumore auszulösen. Dies behauptet Frederic Thomas vom CNRS Research Institute im französischen Montpellier.

Schuld, so Thomas, habe Toxoplasma gondii. Dieser Parasit lebt im Verdauungstrakt von Katzen. Nach dem Ausscheiden von Kot können sich Menschen mit ihm infizieren. Der Parasit ist weltweit verbreitet. Eine Infektion verläuft im Normalfall ohne Symptome. Etwa 60 Prozent aller Deutschen besitzen Antikörper gegen Toxoplasma gondii. Sie waren schon einmal mit dem Parasiten infiziert.

Infektion mit Toxoplasma gondii erhöht das Risiko von Gehirntumoren

Besonders gefährdet sind Schwangere. Nach Schätzungen erleiden 7 von 1000 Schwangeren eine Infektion. Daher sollten Schwangere das Katzenklo nicht reinigen. Das Ungeborene könnte durch die Ansteckung der Mutter schwere Schäden erleiden, da der Erreger Teile der Plazenta zerstört und auf den Fötus übertragen wird. Es besteht die Gefahr einer Fehl- oder Totgeburt. Nach einer Ansteckung besteht eine lebenslange Immunität, vorausgesetzt das Immunsystem ist nicht erkrankt.

Doch nun schlagen französische Forscher Alarm. Sie stellten einen Zusammenhang zwischen der Ansteckungsrate mit dem Parasiten und der Häufigkeit von Gehirntumoren fest. Die Studienergebnisse, so Frederic Thomas, belegten eindeutig, dass Toxoplasma gondii das Risiko, einen Gehirntumor zu bekommen, erhöhe. So wiesen Staaten mit der größten Häufigkeit von Hirntumoren auch die höchste Krankheitsrate von Toxoplasmose vor.