Neues Medikament soll schweres Asthma besser kontrollieren

Von Cornelia Scherpe
22. August 2012

Menschen mit Asthma gehen immer mit einer gewissen Grundangst durch das Leben. Bei einem akuten Anfall müssen die Betroffenen oft mit dem Gefühl des Erstickens kämpfen, was die Psyche extrem belastet. Auch gute Asthmasprays können bei schweren Anfällen erst spät oder unzureichend helfen. Nun haben Forscher eine gute Nachricht für alle Betroffenen, denn es gibt ein neues Biotech-Medikament. Dieses setzt hinter den Kulissen eines Asthmaanfalls an.

Viele Patienten mit schwerem Asthma leiden aufgrund von eosinophilen weißen Blutkörperchen an der chronischen Entzündung in ihrer Lunge. Studien haben gezeigt, dass bei etwa einem Drittel diese speziellen Blutkörperchen in zu hoher Zahl vorliegen und daher die Entzündung immer wieder akut werden lassen. Ein schwerer Asthmaanfall ist die Folge. Genau hier setzt das neue Medikament an. Es soll diese weißen Blutkörper in ihrer Entstehung hemmen. Damit kann die Krankheit zwar auch nicht geheilt, wohl aber deutlich gemildert werden. Das allgemeine Befinden steigert sich und die Akutphasen verlieren an Intensität.

In einer ersten Studie mit 621 Patienten konnte das schwere Asthma bei allen gelindert werden und das im Schnitt um 50 Prozent. Der verwendete Antikörper im Medikament ist einer der monoklonalen Antikörper und wird "Mepolizumab" genannt. Die Patienten erhielten ihn drei Mal pro Monat. Eine Placebogruppe wurde zur Kontrolle gebildet, sodass nur die Hälfte der 621 tatsächlich therapiert wurden. Ihnen allen ging es durch die Therapie deutlich besser als der Kontrollgruppe. Es konnte zudem die Einnahme von Cortinson reduziert werden, was die Patienten zusätzlich entlastete.