Asthmatiker haben ein höheres Risiko für späteres Vorhofflimmern

Norwegische Wissenschaftler untersuchten den Einfluss von Asthma bronchiale auf den Herzmuskel

Von Cornelia Scherpe
25. Juli 2018

Da beim Vorhofflimmern der Herzmuskel aus dem Takt gerät, handelt es sich um eine gefährliche Erkrankung. Durch einen unregelmäßigeren Blutfluss kann es geschehen, dass Organe nicht mehr richtig versorgt werden. Das individuelle Risiko für Vorhofflimmern ist von vielen Faktoren abhängig. Einer aktuellen Studie zufolge gehört offenbar auch Asthma zu diesen Risikofaktoren dazu.

Norwegische Studie zu Asthma und Vorhofflimmern

In Norwegen wurden die Daten von 54.567 Menschen betrachtet. 3.934 von ihnen hatten laut Aussage ihres jeweiligen Arztes Asthma bronchiale. Das sind 7,2 Prozent. Bei 2.485 Patienten (4,6 Prozent) war das Asthma zum Zeitpunkt der Studie aktiv und beeinträchtigte das Leben der Betroffenen.

In der Beobachtungszeit von 15,4 Jahren traten bei 2.071 Teilnehmern Herzprobleme in der Form eines Vorhofflimmerns auf. Unter diesen 3,8 Prozent waren vermehrt Menschen mit Asthma-Diagnose. Insgesamt war ihr Risiko um 38 Prozent erhöht. Noch deutlicher fiel das Ergebnis bei jenen aus, die akutes Asthma hatten: Das Risiko stieg hier um 76 Prozent.

Wirksame Asthma-Therapie umso wichtiger

Allerdings zeigte sich beim Blick ins Detail auch, dass die Gefahr kleiner ist, wenn das Asthma durch gezielte Medikamentenvergabe gut im Griff war. Das Risiko war in dieser Teilgruppe nur noch minimal erhöht. Wurde die Krankheit zumindest teilweise kontrolliert, stieg die Gefahr wieder um 61 Prozent und gipfelte ohne Behandlung in 93 Prozent. Demnach ist es für Asthmatiker sehr wichtig, gemeinsam mit ihrem Arzt einen wirksamen Therapieplan zu verfolgen. Die Herzgesundheit kann davon abhängen, ob man sich streng an die Vorgaben des Arztes hält.

In manchen Fällen ist es jedoch auch bei gutem Willen schwierig, Asthma bronchiale im Schach zu halten. Bleiben schwere Verläufe unkontrollierbar, sollten Ärzte in Erwägung ziehen, den Patienten regelmäßig zu einem Kardiologen zu schicken. Liegt ein Vorhofflimmern vor, kann dieses zumindest zeitnah entdeckt und ebenfalls behandelt werden.