Allergisches Asthma: Forscher finden ein Schlüsselmolekül

Bei ihren Untersuchungen wurden deutsche Forscher auf ein vielversprechendes Molekül aufmerksam

Von Cornelia Scherpe
6. November 2015

Die Zahl der Menschen mir Allergien steigt. Vor allen Dingen in den westlichen Ländern nimmt die Zahl der Betroffenen zu.

liegen dabei ganz vorn und quälen die Patienten in allen Altersgruppen.

Forschung zum allergischen Asthma

Betrachtet man nur das allergische Asthma, sind hierzulande zwischen 10 und 15 Prozent der Kinder betroffen. Zwar gibt es gute Medikamente, die die Symptome in Schach halten, doch heilbar ist allergisches Asthma bislang nicht. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Medizinwelt noch nicht genau versteht, wie allergisches Asthma überhaupt entsteht. Genau dieser Frage ist ein deutsches Forscherteam nachgegangen und präsentiert erste Erkenntnisse.

Bei ihren Untersuchungen wurden die Forscher auf ein Molekül aufmerksam, das sich als Schlüssel für neue Therapien herausstellt. Beeinflusst man dieses Molekül, verändert sich auch der Verlauf der Krankheit. Daher kommen die Forscher zum Schluss, dass die richtige Einwirkung auf das Molekül das allergische Asthma an sich abschwächt und im Idealfall komplett beendet.

Syndecan-4 als neuer Therapieansatz

Das Molekül im Zentrum der Aufmerksamkeit ist Teil eines Proteins. Das Eiweiß mit Namen "Syndecan-4" sitzt direkt in der Zellmembran von Zellen, die für das Immunsystem eine entscheidende Rolle spielen. Es sind die APCs (Antigen-präsentierende Zellen), die als Teil der Abwehrkräfte die Aufgabe haben, körperfremde Stoffe zu finden. Haben sie einen gefunden, tragen sie ihn zu einem Lymphknoten, damit dort das Profil des fremden Stoffes untersucht wird.

Handelt es sich um einen Stoff, der für den Körper bedenklich ist, werden die T-Zellen darauf programmiert, im Körper nach weiteren Eindringlingen zu suchen. Das Immunsystem springt an. Syndecan-4 ist also wichtig, um die Kette an Reaktionen für die Abwehrkräfte anzustoßen. Als die Forscher nun im Labor mit Mäusen arbeiteten und bei ihnen einen Antikörper gegen Syndecan-4 ins Spiel brachten, besserten sich die Allergiesymptome der Tiere deutlich.

Die gezielte Beeinflussung von Syndecan-4 könnte daher zu einer neuen Therapie bei allergischem Asthma werden. Da derzeit aber die möglichen Nebenwirkungen noch nicht abschätzbar sind, ist noch einiges an Forschungsarbeit notwendig.