Täglich Ballaststoffe zu essen, senkt die Gefahr für Asthma

Mit einer ballaststoffreichen Ernährung hilft man dem Körper dabei, allergische Reaktionen zu unterbinden

Von Cornelia Scherpe
29. Mai 2015

Die Ballaststoffe in der Ernährung sind wichtig, das ist vielen Menschen durchaus bekannt. Wer auf Vollkorn setzt, tut damit der Verdauung etwas Gutes, hat einen besseren Blutzuckerwert und schützt damit auch Kreislauf und Herz. Bisher war allerdings nicht bekannt, dass Ballaststoffe noch mehr können: Sie senken offenbar das Risiko für Asthma.

Ballaststoffe und Lungengesundheit

Diese Erkenntnis stammt aus einer Studie, die mit Hilfe eines Laborversuchs die genaue Wirkung der Ballaststoffe auf die Lungengesundheit untersucht hat. Dafür nahm man Mäuse und unterteilte die völlig gesunden und normal entwickelten Tiere in zwei Gruppen.

  1. Die einen erhielten ein Standardfutter, indem rund vier Prozent Ballaststoffe steckten.
  2. Die anderen bekamen eine besondere Diät mit wenigen Ballaststoffen (nur 0,3 Prozent).

Zur Orientierung sei gesagt, dass die "westliche Ernährung" eher zu einem ballaststoffarmen Essen tendiert und hierzulande nur rund 0,6 Prozent Ballaststoffe in der täglichen Ernährung stecken.

Allergien und Resistenzen

Im Tierversuch zeigte sich, dass die Mäuse unterschiedlich reagierten, wenn man sie mit Hausstaubmilben konfrontierte. Die Tiere mit normaler Ernährung zeigte deutlich seltener allergische Reaktionen als die Gegengruppe mit wenig Ballaststoffen im Futter.

Dieser Kontrast wurde noch größer, als man das Standartfutter der ersten Gruppe zusätzlich mit Ballaststoffen anreicherte. Sie zeigten sich daraufhin noch resistenter als vorher. Nachweisbar war dies nicht nur am Verhalten der Tiere, sondern auch durch Schleimproben aus den Lungen.

Das geschieht im Immunsystem

Die Forscher können auch erklären, wie die Ballaststoffe so gut vor Asthma schützen können. Werden Ballaststoffe aufgenommen, wandern sie mit dem Nahrungsbrei in den Magen-Darm-Trakt und werden von Darmbakterien verarbeitet.

Dabei entstehen bestimmte Fettsäuren, die ins Blut übergehen und bis ins Knochenmark gelangen. Dort helfen sie bei der Reifung der sogenannten dendritischen Zellen. Diese Zellen gehören zum Immunsystem und können in ausreichend hoher Zahl eine allergische Reaktion unterbinden.