Erst Therapie und Gewichtsabbau, dann künstliches Gelenk

Von Laura Busch
24. Februar 2010

Patienten mit Arthrose schöpfen die alternativen Therapiemöglichkeiten nicht genügend aus, bevor sie sich ein künstliches Knie- und Hüftgelenk einsetzen lassen. Diese Beobachtung machen immer mehr Ärzte in Deutschland. Professor Dr. Joachim Grifka ist Chef der Orthopädie in der Regensburger Universitätsklinik. Gelenkprothesen hält er für ein sehr wichtiges Mittel. "Doch in Deutschland wird mitunter vorschnell Gelenkersatz implantiert, vor allem an der Hüfte.

Wir brauchen eine feiner abgestufte Therapie", erklärt er. Generell spielten Gewichtsabbau und Sportübungen, die speziell den Gelenken dienen, in der Praxis kaum eine Rolle. Beides sei jedoch mit oder ohne Transplantat von essentieller Bedeutung für den Therapieerfolg. Arthrose sei keine Krankheit, die mit einer Operation aus der Welt geschaffen werden könne. Patienten müssten auch sonst aktiver werden und lernen, mit der Krankheit zu leben.