Eine RSO kann die letzte Alternative für Menschen mit Gelenkentzündungen sein

Durch das Therapieverfahren soll das betroffene Gelenk nach drei bis vier Monaten komplett schmerzfrei sein

Von Cornelia Scherpe
22. Mai 2015

Hinter der Abkürzung RSO verbirgt sich der etwas sperrige Name "Radiosynoviorthese". Damit ist ein Verfahren aus der Radiologie gemeint, das für viele Patienten mit schweren Gelenkentzündungen eine wirksame Behandlungsmethode ist. Der Name setzt sich aus

  • "Radio" (Strahlen),
  • der "Synovialis" (Gelenkinnenhaut) und
  • "Orthese" (Wiederherstellung)

zusammen. Damit beschreibt der Name im Grunde bereits, worum es bei der Behandlung geht. Die entzündete Innenhaut eines Gelenks wird gezielt bestrahlt, damit die Entzündungen zurückgehen können.

Was bei der RSO geschieht

In der Praxis erhalten Patienten dafür zunächst eine lokale Betäubung beim betroffenen Gelenk. Dann führt der Arzt eine Nadel bis zur Gelenkinnenhaut und injiziert dem Patienten eine radioaktive Substanz. Der Körper reagiert auf diese Substanzen durch seine aktiven Entzündungszellen. Diese Zellen nehmen sich der radioaktiven Substanz an und "fressen" sie.

Da die Substanz aber weiterhin wirksam ist, werden die Entzündungszellen von innen zerstört. Beim Patienten gehen so sowohl die Schmerzen als auch die eigentliche Entzündung zurück.

Erstverschlechterung möglich

Bei einigen Behandelten kann es geschehen, dass in den ersten Tagen nach dem Eingriff zunächst eine Verschlechterung zu spüren ist. Grund sind die Beta-Strahlen, die im Gelenk eine Art "Sonnenbrand" auslösen. Diese Reaktion ist aber nicht von Dauer und nach wenigen Wochen sollte die allmähliche Verbesserung zu spüren sein.

In der Praxis ist das betroffene Gelenk nach drei bis vier Monaten komplett schmerzfrei und kann normal belastet werden. Zur Sicherheit der Patienten wird das Gelenk allerdings nach circa einem halben Jahr noch einmal untersucht.

Der Weg zur RSO

Wer eine RSO bei sich durchführen lassen möchte, der muss zunächst zum Hausarzt gehen und dort die Beschwerden beschreiben. Im Regelfall erfolgt dann die Überweisung zu einem Radiologen, der mittels Szintigrafie feststellt, ob eine Gelenkentzündung vorliegt. Erst nach dieser Voruntersuchung kann die RSO in Angriff genommen werden.