Patienten mit Osteoarthritis müssen einen Meniskusriss meist nicht operieren lassen

Von Cornelia Scherpe
13. Mai 2013

Der Arzt spricht dann von einer Osteoarthritis, wenn die Entzündung eines Knochens bereits auf ein nahegelegenes Gelenk übergesprungen ist. Sehr häufig tritt dies bei älteren Menschen in den Knien auf.

Bei der Diagnose stellen die Ärzte oft fest, dass auch der Meniskus ernsthaft beschädigt ist. Dabei handelt es sich um einen kleinen Knorpel, der eigentlich das Gelenk schützen soll. Circa ein Drittel der Osteoarthritis-Patienten haben auch Meniskusprobleme, die zu Schmerzen und daher zu Einschränkungen im Alltag führen.

Der Arzt hat bei Verletzungen des Meniskus im Grunde zwei Optionen. Zum einen kann er in einer Operation die Schäden beheben, was den Patienten aber natürlich die Risiken einer OP nicht erspart.

Alternativ kann jedoch auch "nur" eine Physiotherapie gestartet werden. Diese konservative Behandlungsform erspart den Eingriff und stärkt stattdessen die Muskeln. So soll die Mobilität erhalten und verbessert werden.

Welche Alternative bei Osteoarthritis die bessere ist, hat nun eine Studie in den USA ermittelt. Dabei wurden 351 Patienten begleitet, die entweder operiert wurden, oder aber zur Physiotherapie gingen. Es zeigte sich, dass die Physiotherapie-Gruppe auf der Messskala WOMAC sehr gute Werte erreichte. Im Schnitt hatte sich ihr Zustand nach sechs Monaten um 18,5 Punkte verbessert. Jene Patienten, die eine OP gewählt hatten, lagen nach diesem Beobachtungszeitrum mit 20,9 Punkten nur ein wenig weiter vorn.

Allerdings verflüchtigte sich dieser ohnehin kleine Vorteil, wenn man mehr Zeit ins Land gehen ließ. Nach einem Jahr hatten beide Gruppen eine vergleichbare Verbesserung.

Die OP ist daher mit all ihren potenziellen Risiken nicht zu bevorzugen. Sie bringt keine bessere Lösung der Probleme, weshalb viele Patienten gut beraten sind, wenn sie sich für die schonende Physiotherapie entscheiden.