Im Falle stark verengter Herzgefäße hilft ein Bypass besser als ein Stent

Von Cornelia Scherpe
6. Mai 2013

Dank der modernen Medizin haben Ärzte heute verschiedene Möglichkeiten, um die Beschwerden eines Patienten zu lindern und seine Risiken für schwere Verläufe zu verringern. Wer verengte Herzgefäße hat, muss in jedem Fall behandelt werden, da sonst der Verschluss und im schlimmsten Fall der Tod droht.

In diesem Fall haben die Kardiologen zwei Möglichkeiten. Zum einen kann man sich für das Setzen eines Stent entscheiden. Der Eingriff hier ist schnell gemacht und relativ risikoarm. Dem Patienten wird mittels Katheter der kleine Stent ins betroffene Gefäß gesetzt und dieser legt sich wie ein Gitter an die Gefäßwände und hält das Gefäß so offen.

Ein Bypass muss dagegen in einer großen OP gelegt werden. Der Chirurg muss erst ein gesundes Gefäß aus dem Körper entnehmen (oft aus dem Bein) und pflanzt dieses um, indem er es um die Stelle des verengten Gefäßes im Brustkorb setzt, sodass der blockierte Teil wie bei einer Umleitung umgangen werden kann. Dies kostet mehr Zeit und ist auch mit mehr Risiken belastet.

Welches Vorgehen besser ist, hängt sehr von Fall zu Fall und von Patient zu Patient ab. Gerade bei eher harmlosen Verläufen der Beschwerden ist das Setzen eines Stents oft völlig ausreichend.

In einer Studie zeigte sich jedoch, dass gerade bei schweren Verläufen und daher stark gefährdeten Patienten der Mehraufwand eines Bypass auf keinen Fall gescheut werden sollte. In diesen Fällen ist die zweite Option in der Regel die bessere Wahl, wie die Syntax-Studie zeigt. Darin waren 1.800 Patienten behandelt worden, wobei die eine Gruppe Stents und die andere einen Bypass bekam.

Bei der Auswertung der Erfolge wurde klar, dass ein Bypass umso angemessener ist, je komplexer das Krankheitsbild des Patienten ausfällt.