Neues Medikament gegen Arteriosklerose in der Testphase

Antikörper soll Konzentration eines entscheidenden Proteins gering halten

Von Cornelia Scherpe
3. Februar 2015

Arteriosklerose ist zum Volksleiden geworden. Schuld daran ist mangelnde Bewegung und vor allen Dingen der übermäßige Konsum von cholesterinreichen Speisen. Das LDL-Cholesterin sorgt dafür, dass sich Ablagerungen innerhalb der Blutgefäße bilden und so eine Arteriosklerose entsteht.

Ist diese einmal präsent, kann man den Patienten mit Medikamenten helfen, die den Cholesterinspiegel regulieren sollen. Dabei haben Forscher einen neuen Wirkstoff entwickelt, der sich derzeit in der Testphase befindet und vielversprechend ist.

Zusammenahng zwischen Cholesterin und dem Protein PCSK9

Die Entwicklung basiert auf dem neuesten Wissen rund um LDL-Cholesterin. Man hat herausgefunden, dass die Konzentration im Blut umso geringer bleibt, je weniger vom Eiweiß "PCSK9" vorhanden ist. Dieses Protein befindet sich in einer direkten Beziehung zum Cholesterin und wird von den Leberzellen hergestellt.

Studien zeigten dann, dass eine Abnahme an PCSK9 den Cholesterinwert senkt und umgekehrt wenig Cholesterin auch zu wenig PCSK9 führt. Daher haben Forscher an einem PCSK9-Antikörper gearbeitet. Dieser Antikörper soll die PCSK9-Konzentration im Körper klein halten und damit indirekt auf den Cholesterinspiegel wirken.

Erste Studien erweisen sich als erfolgreich

Die erste US-Studie mit 44 Freiwilligen zeigt den Erfolg. Nachdem die Teilnehmer über zwei Wochen hinweg jeden Tag 150 Milligramm des Wirkstoffes bekamen, ging der Cholesterinspiegel um 54 Prozent zurück. Die Wirkung wurde 24 Wochen nach der Therapie gemessen und zeigt damit auch die Langzeitwirkung des Antikörpers.

Eine zweite Studie mit 300 Milligramm über einen Monat hinweg kam zu einem vergleichbaren Ergebnis. Die detaillierten Ergebnisse der Studien stehen aber noch aus. Auch die Langzeitwirkung, besonders ob Herzinfarkte und Schlaganfälle so zurückgehen, muss man noch abwarten. Die Forscher zeigen sich aber bereits optimistisch und hoffen, dass im Kampf gegen Arteriosklerose bald ein neues Medikament zur Verfügung steht.