Angststörungen könnten laut Studie auf beginnende Demenz hindeuten

Forscher sehen eine zunehmende Angststörung im Alter als Indiz für beginnenden Alzheimer

Von Cornelia Scherpe
1. Februar 2018

Leidet ein Mensch an einer Angsterkrankung, wird sein Alltag durch die Gefühle der Angst und Panik stark belastet. In den meisten Fällen gibt es einen klaren Auslöser, der als unverarbeitetes Trauma die Psyche dauerhaft verändert hat. Steigert sich im Alter jedoch die Angststörung, kann dies auch ein Indiz für Demenz sein. Zu diesem Schluss kommt zumindest eine Studie aus den USA.

Die Studie

Die Forscher arbeiteten mit 270 Freiwilligen, von denen der jüngste Teilnehmer 62 und der älteste Proband 90 Jahre alt war. Zu Beginn der Untersuchung zeigte keiner irgendwelche Anzeichen für Demenz. Mittels Positronen-Emissions-Tomographie wurden die Gehirne der Teilnehmer untersucht und nach Beta-Amyloid Ausschau gehalten. Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft geht man davon aus, dass diese Ablagerungen im Gehirn die Demenzauslöser sind. Über insgesamt fünf Jahre hinweg wurde einmal jährlich bei jedem ein weiterer Scan durchgeführt, um die Entwicklung der Ablagerungen im Hirn nachzuvollziehen. Über ein Interview klärte man außerdem, wer entsprechend der "Geriatric Depression Scale" an Angststörungen und Depressionen litt.

Das Ergebnis

Wer zu Beginn der Studie deutliche Angstprobleme hatte und bei wem diese über die fünf Jahre kontinuierlich zunahmen, bei dem stiegen auch die Ablagerungen im Gehirn. Hand in Hand damit gingen kognitive Einschränkungen, also ein langsamer Abbau der geistigen Fitness.

Für die Forscher ist das ein klares Indiz dafür, dass Angststörungen früh auf eine Alzheimererkrankung hindeuten können. Damit liegt der Gedanke nah, diese psychischen Anzeichen künftig als Frühwarnsymptom zu nutzen.

Da die Studie jedoch zunächst mit nur 270 Menschen arbeitete, müssen größere Folgestudien angesetzt werden. Offen bleibt bislang auch die Frage, ob eine konsequente Behandlung der Angststörungen einen Einfluss auf den Verlauf von Demenz haben würde.