Neuer Stent kann Beschwerden der koronaren Herzerkrankung lindern

Studie bestätigt Senkung der CCS-Klasse durch das Einsetzen neuartiger Stents

Von Cornelia Scherpe
11. Februar 2015

Bei der koronaren Herzerkrankung, kurz KHK, kommt es zu einer schleichenden Verschlechterung der Herzdurchblutung. Die Herzkranzgefäße verengen sich immer weiter, wodurch der Blutfluss behindert wird.

Häufigste Ursache der Verengungen sind Ablagerungen in den Gefäßen. Diese Verkalkung nennt man auch eine Atherosklerose. Betroffene erleben dabei oft ein plötzliches Engegefühl in der Brust, können schlecht Atmen und verspüren daher Panik. Diese Brustenge wird "Angina pectoris" genannt.

Weiterentwicklung der Stents

Forscher haben eine neue Methode entwickelt, die diesen Patienten helfen soll, wenn andere Behandlungsmethoden wie Medikamente oder das Setzen von Stents nicht helfen.

Die Idee ist eine Weiterentwicklung der Stents. Das kleine Implantat hat die Form einer Sanduhr und wird in den Sinus coronarius eingeführt. Hier wird das venöse Blut aus dem Herzen wieder in den Kreislauf umgeleitet. Der Stent an dieser Stelle und in dieser Form verlangsamt den Rückfluss des Blutes.

Durch diese Verlangsamung steigt vorübergehend der Druck, da mehr Blut gesammelt wird. Das Druckverhältnis sorgt dafür, dass die Umverteilung in die jeweiligen Herzabschnitte leichter wird.

Linderung erwiesen

Die Wirksamkeit wurde in einer Studie mit 104 Teilnehmern belegt. Alle litten an einer KHK und einer daraus folgenden Angina pectoris. Man teilte die Patienten in zwei Gruppen und führte angeblich bei allen die Einsetzung des neuen Stents durch.

In Wahrheit befand sich aber nur bei 52 Probanden am Ende des eingeführten Katheters der Stent. Bei 50 dieser 52 wirklichen Versuche konnte der Stent auch erfolgreich an seinen vorbestimmten Platz gebracht werden. Die übrigen 54 Patienten dienten nun als Kontrollgruppe.

Nach dem Eingriff besserte sich die Angina pectoris bei 37 der behandelten Patienten und das um eine komplette CCS-Klasse. CSS ist die Skala der "Canadian Cardiovascular Society" und misst die Schwere einer Angina pectoris von Stadium I bis IV.

In der Kontrollgruppe waren es nur 22 Patienten. Auch die Lebensqualität stieg auf einer 100-Punkte-Skala um 17,6 Punkte (Placebogruppe nur 7,6 Punkte).