Ist es ein Aneurysma? Neues Screening soll die Frage besser klären

Von Cornelia Scherpe
25. März 2013

Geben die Wände eines Blutgefäßes zu stark nach, kann es zu kleinen Aussackungen kommen. Diese nennt der Arzt Aneurysmen. Ein Aneurysma ist eine Art Zeitbombe, denn durch die Erweiterung ist auch die Wand dünner geworden und bei plötzlichem Bluthochdruck oder auch einfach durch Abwarten kann die Wand irgendwann reißen.

Allein in Deutschland kommt es aufgrund von unbehandelten Aneurysmen zu rund 5.000 Todesfällen jedes Jahr. Ein Screening der Gefäße kann daher sinnvoll sein, um die Gefahr abschätzen zu können. Durch Operationen kann die Gefahr dann gebannt werden. Allerdings war die Technik bis vor kurzen noch nicht so weit und konnte CT-Bilder und co. nicht perfekt auswerten.

Selbst wenn eine Gefäßerweiterung sichtbar wurde, konnte man nicht abschätzen, wie akut die Gefahr denn nun in Prozent ist. In der Mehrheit aller Fälle sind die Ausweitungen noch harmlos. Für künftige Gefäßscreenings will man nun mit einem Kontrastmittel, welches reich an Eisen ist, arbeiten, um für mehr Klarheit zu sorgen.

Der Stoff wird Ferumoxytol genannt und ist ein Eisen-Kohlenhydrat-Komplex. Der Patient bekommt es normal in die Vene gespritzt und dann wird gewartet. Gibt es ein Gefäß mit brüchigen Stellen, so sind dort mehr Fresszellen des Körpers aktiv. Mehr Fresszellen nehmen mehr Ferumoxytol auf. Ist demnach nach 24 Stunden in der Kernspinaufnahme an der Stelle wenig Ferumoxytol sichtbar, ist das Gefäß sehr dünn und es sollte sofort gehandelt werden.

Ist auch nach drei Tagen noch viel des Kontrastmittel an der Stelle, liegt zwar eine sichtbare Aussackung vor, doch das Gewebe ist noch so dick, dass keine Ruptur droht.