Aneurysma der Hauptschlagader reparieren - Großstudie erforscht Langzeitnutzen

Von Cornelia Scherpe
30. November 2012

Ein Aneurysma darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es handelt sich dabei um eine Erweiterung von Blutgefäßen, was lebensgefährlich werden kann. Ist die Hauptschlagader, also die Aorta, betroffen, so spricht man von einem Aortenaneurysma.

Ein solches kann mit Mitteln der modernen Medizin behandelt werden. Dabei müssen sich Patienten auch nicht für eine offene Operation entscheiden, sondern können die sogenannte endovaskuläre Reparatur wählen. Dabei wird mittels Katheter eine kleine Prothese implantiert, was nur einen minimalen Eingriff erfordert. Wie gut diese beiden Methoden sich in der Praxis bewähren, hat jüngst eine Studie erforscht.

Überraschenderweise zeigte sich, dass der kleine Eingriff mittels Katheter der offenen Operation nicht überlegen war. Zwar versterben tatsächlich unmittelbar nach den Eingriffen mehr Patienten bei großen OPs, doch mit der Zeit schwindet dieser Nachteil. Unmittelbar nach Groß-Op's waren 13 Menschen im ersten Monat aufgrund des Eingriffes gestorben und drei weitere aufgrund von Spätfolgen.

In der anderen Gruppe fiel die Zahl mit insgesamt zwölf Todesfällen geringer aus. Doch nur nach wenigen Jahren haben die Patienten eines minimalen Eingriffes die gleiche Sterberate.

In der Studie waren etwa ein Drittel aller Operierten mittels offener Methode nach 5,2 Jahren verstorben. Dieser Prozentsatz traf allerdings auch auf jene zu, die sich für den Einsatz des Katheters entschieden hatten.

Weshalb das Risiko beider Methoden schließlich gleich wird, ist nicht ganz klar. Die Forscher gehen aber davon aus, dass das Durchschnittsalter der Patienten eine entscheidende Rolle spielt. Da die meisten beim Eingriff bereits Senioren sind, ist ihre Lebenserwartung ohnehin bereits kürzer.