Kein Massen-Screening gegen Aneurysmen - Ärzte empfehlen lieber individuelle Vorsorge

Von Cornelia Scherpe
16. Mai 2012

Bei einem Aneurysma handelt es sich um die Erkrankung in einer Arterie. Das Blutgefäß erweitert sich plötzlich, meist in einer Spiralform oder sackartig. Damit entsteht für den Betroffenen ein enormes Risiko, denn durch verschiedene Faktoren kann es dazu kommen, dass es aufreißt und so Blutungen entstehen.

Ein Aneurysma im Kopf kann dann zum Tode führen. Von Aneurysmen in Hirngefäßen sind circa zwei Millionen Deutsche betroffen. Auf die Welt gerechnet, bekommen etwa zwei bis drei Prozent der Menschen einmal ein Aneurysma im Schädel. Diese Menschen müssen natürlich in einer ständigen Angst leben. Doch sollte man deswegen zur Sicherheit ein Massen-Screening in den Arztpraxen anbieten? Davon raten die Mediziner derzeit ab. Die Zahl der Erkrankten ist eher klein. Wirklich lohnenswert ist ein solches Screening nur, wenn man Verwandte hat, die bereits betroffen sind.

Dann steigt das individuelle Risiko so weit an, dass ein Screening sich lohnt. Wer mit einem Erkrankten im ersten Grad verwandt ist, dessen Risiko steigt auf das 3-Fache bis 7-Fache. Sind direkt zwei Menschen aus dem engsten Familienkreis betroffen, steigt die Gefahr noch einmal auf 20 Prozent. Hier ist ein individuelles Screening auf jeden Fall sinnvoll.