Der leise Tod - ein Aneurysma wird oft zu spät erkannt

Ein Aneurysma wird von vielen Hausärzten in Deutschland zu spät erkannt

Von Cornelia Scherpe
3. November 2011

Bei einem Aneurysma handelt es sich um eine Beschädigung an der Hauptschlagader, auch Aorta genannt. Da dieses große Gefäß quasi die "Hauptverkehrsstraße" in unserem Körper ist, wird eine Funktionsstörung an dieser Stelle sofort lebensgefährlich. Die oft nur kleinen Schäden werden von Hausärzten aber oft nicht sofort erkannt. Ein "leiser Tod" kann durch ein Aneurysma eintreten.

Eine frühe Erkennung ist lebenswichtig

Bei einem Aneurysma ist die Gefäßwand verändert, sodass es zu einer Erweiterung der Arterie kommt. Was der Arzt nicht sofort erkennt, führt schnell dazu, dass es zu Rissen in der Wand kommt. Tritt dann Blut aus, ist der Betroffene kaum noch zu retten.

Eine medizinische Tagung im November in München soll Aufklärungsarbeit leisten. Da der Patient selbst von der Erweiterung zunächst gar nichts spürt, muss der behandelnde Arzt bei jeder Routineuntersuchung genau hinsehen.

Nur durch ein Screening kann ein Aneurysma diagnostiziert werden

Zunächst muss man die Risikogruppe kennen: das sind vor allen Dingen

  • männliche Patienten ab circa 65 Jahren und
  • alle Raucher.

Nur ein Screening kann abklären, ob ein Aneurysmen besteht.

Mittels einer Ultraschalluntersuchung kann die Arterie unter die Lupe genommen werden, um Erweiterungen zu finden. Diese Vorsorge ist in den USA und in Großbritannien bereits Standard, in Deutschland aber wird sie noch zu selten durchgeführt.