Medikament für Dialyse-Patienten wird in den USA vom Markt genommen

Von Cornelia Scherpe
28. Februar 2013

Menschen, bei denen aus Krankheitsgründen die Nieren nicht mehr richtig funktionieren, müssen in regelmäßigen Abständen zur Dialyse. Bei diesem Verfahren wird das Blut einer Reinigung unterzogen, damit der Kreislauf gesund und intakt bleibt.

Allerdings haben viele Dialyse-Patienten ein weiteres Problem: bei ihnen tritt eine Anämie auf. Diese nennt man umgangsprachlich auch Blutarmut, denn es kommt zu einer Abnahme des Hämoglobin im Körper. Dieses Protein ist aber essentiell, damit Sauerstoff durch das Blut transportiert werden kann. Fehlt es an Hämoglobin, kann sich der Sauerstoff nicht daran binden und der Betroffene bekommt trotz gesundem Blutfluss nicht genügend Sauerstoff

Es gibt verschiedene Medikamente auf dem Markt, die gegen die Blutarmut in diesem Fall helfen sollen. Eines der Jüngsten musste nun allerdings in den USA wieder zurückgenommen werden. Als Alternative zum etablierten Mittel Epo sollten die Patienten mit Omontys versorgt werden. Doch unter der Vergabe zeigten viele Patienten anaphylaktische Schockreaktionen. In einigen Fällen kam es dabei zum Kreislaufversagen und die Betroffenen verstarben nach der Medikamentenvergabe.

Alarmiert von diesen Fällen zogen die Firmen das Produkt zurück. Zugelassen wurde Omontys im März 2012, nachdem es sich in Studien als gutes Therapeutikum bewiesen hatte. In den folgenden Monaten meldeten jedoch 19 verschiedene Dialyse-Zentren in der USA, dass es bei ihrem Patienten nach der Vergabe zu anaphylaktische Reaktionen gekommen war.

Betrachtet man, wie viele Menschen insgesamt behandelt worden (circa 25.000) traten nur in 0,2 Prozent der Fälle solche Nebenwirkungen ein. Man geht trotzdem auf Nummer sicher und nahm das Medikament vom Markt, solange die Fälle eingehend geprüft werden.