Blutarmut als Krankheitsursache: Fast die Hälfte der Senioren von Anämie bedroht

Von Nicole Freialdenhoven
21. Januar 2014

Mangelt es dem Körper an roten Blutkörperchen oder rotem Blutfarbstoff, ist von einer Anämie die Rede. Diese macht sich dann in Form von Müdigkeit, Blässe, Konzentrationsschwäche, Schwindel oder Schlafstörungen bemerkbar. Während ein gesunder Erwachsener über rund 25.000 Milliarden roter Blutkörperchen (!) und 650 Gramm Hämoglobin verfügt, sind es bei anämischen Menschen weit weniger. Vor allem im höheren Alter sind viele Menschen von zunehmender Blutarmut betroffen. So leidet in Österreich etwa die Hälfte aller über 80-jährigen an einer Form der Anämie.

Ursachen für eine Anämie

Die Ursachen sind vielfältig. Im günstigsten Fall liegt eine Unterversorgung mit wichtigen Mineralstoffen wie Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure vor, die durch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden kann. Oft genügt auch schon eine Umstellung der eigenen Ernährung auf eine gesündere Kost mit viel Obst und Gemüse. Liegt jedoch eine genetisch bedingte Darm- oder Stoffwechselerkrankung vor, müssen die fehlenden Nährstoffe meist intravenös zugeführt werden.

Anämie kann jedoch auch eine Nebenerscheinung anderer Krankheiten sein. So leiden Rheumapatienten häufig unter Blutarmut, da die Entzündungsprozesse die Blutbildung im Knochenmark negativ beeinflussen. Sorgen macht den Medizinern jedoch die Zunahme der Anämien bei jungen Menschen, bei denen sowohl eine mangelnde Nährstoffzufuhr als auch eine mangelhafte Aufnahmefähigkeit des Körpers festgestellt wurde. Woher diese Zunahme kommt, muss die Medizin jedoch erst noch klären.