ALS behandeln - Forscher arbeiten an zwölf neuen Wirkstoffen

Von Cornelia Scherpe
22. Oktober 2012

ALS gehört bisher zu den unheilbaren Krankheiten. Wer davon betroffen ist, verliert mit der Zeit immer mehr die Kontrolle über die eigenen Muskeln. Es handelt sich dabei um einen fortschreitenden Schaden im motorischen Nervensystem. Die Neuronen dort werden angegriffen und schrittweise zerstört, bis immer mehr Bewegungen unmöglich werden. Die Beschädigung der Atemmuskulatur führt zum Tod.

Bisher kann man das Leben der Patienten nicht retten, doch Forscher arbeiten aktuell direkt an zwölf neuen Wirkstoffen. Am Max-Planck-Institut konnte man gleich so viele finden, da die Biomediziner vor Ort mit einem neuen Verfahren gearbeitet haben. Die Krankheit wurde im Labor simuliert und dann mit den Stoffen in Kontakt gebracht. Diese Technik ermöglichte es ihnen, dass sie aus tausenden bekannten Chemikalien die Verbindungen isolieren konnten, die das nötige Medikamentenpotential haben.

In den ersten Versuchen im Labor waren diese chemischen Substanzen auch schon wirksam. Man brachte sie mit erkrankten Nervenzellen in Kontakt und konnte diese tatsächlich retten. Allerdings wollen die Forscher allen Betroffenen auch nicht zu viel Hoffnung machen.

Die Wirkstoffe befinden sich noch in den frühesten Testphasen. Das bedeutet, dass noch viele Experimente ausstehen und auch danach erst einmal Studien gestartet werden müssen. Die genaue Wirkung auf den Körper und eventuelle Nebenwirkungen müssen intensiv erforscht werden, bevor es ein Medikament gibt.