Der Nervenerkrankung ALS will man mit einer neuen Therapie begegnen

Von Cornelia Scherpe
18. Mai 2012

Die Abkürzung ALS steht als Kürzel für amyotrophe Lateralsklerose. Diese Krankheit betrifft das motorische Nervensystem und baut es langsam ab. Die Betroffenen verlieren also mehr und mehr an Beweglichkeit und zudem an Muskelmasse. Eine Lähmung ist die Folge. Der genaue Entstehungsgrund von ALS konnte noch nicht ermittelt werden.

Um ihr zu begegnen, haben deutsche Forscher aber an neuen Therapiekonzepten gearbeitet. Jetzt hat man gleich mehrere neue Wege eröffnet, die man im Kampf gegen die Krankheit ergreifen kann. Schon etwas länger kennt man das Eiweiß FGF-2 im Zusammenhang mit dem Nervenleiden. Erste Versuche hatten darauf hingedeutet, dass man ALS durch die Förderung dieses Proteins positiv beeinflussen kann, doch das konnten die Forscher nicht nachweisen. Vielmehr war das Gegenteil der Fall. In ihren Untersuchungen fanden die Wissenschaftler heraus, dass ALS deutlich weniger stark verläuft, wenn man das Protein unterdrückt. Genau an dieser Stelle soll eine der neuen Therapieideen ansetzen. Man möchte mittels Medikamente dieses Protein beeinflussen, damit es nicht mehr als Wachstumsfaktor die ALS verschlimmern kann.

Ein anderer Ansatz beschäftigt sich mit weiteren Wachstumsfaktoren, die man im Zuge der Experimente mit Mäusen fand. Das Beeinflussen einzelner Faktoren führte bei ALS-kranken Tieren dazu, dass ihre Beweglichkeit länger erhalten werden konnte. Allerdings steckt bei allen Versuchen die Idee zur Therapie noch in den Kinderschuhen.