Hoffnung für ALS-Patienten - neue Botenstoffblocker soll Entzündungen hemmen

Von Cornelia Scherpe
12. Juli 2010

ALS, ausgeschrieben "Amyotrophe Lateralsklerose", ist eine Krankheit, deren Verlauf tödlich endet. Bei Betroffenen sind die Zellen im Körper erkrankt, die für unsere Bewegungsabläufe verantwortlich sind. Die Mediziner rätseln noch über die genaue Entstehung und leider gibt es ebenso noch kein wirksames Gegenmittel. Doch nun hat man einen Botenstoff entdeckt, der offenbar an der Krankheit maßgeblich beteiligt ist, denn blockiert man ihn, verbesserte sich die Motorik und die gesamte Lebenserwartung von Versuchstieren. ALS ist eine Infektionskrankheit. Die Entzündungen im Gehirn wurden bei Labortests mit Tieren messbar geringer, nachdem man den Botenstoff "Interleukin-1ß" blockiert hatte. "Interleukin-1ß" setzt also maßgeblich Entzündungen in Gang, die dann die Motoneuronen, jene Zellen für die Bewegung, zerstören.

Die Mediziner hoffen sehr, diesen Blocker auch bei Menschen anwenden zu können. Am Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie arbeitet man mit Hochdruck daran.