Neue Erkenntnisse im Kampf gegen Alzheimer: Wirkstoff beeinflusst Proteine positiv

Von Nicole Freialdenhoven
16. Oktober 2013

Forschern der University of Leicester ist es gelungen, mit einem neuen Wirkstoff die Hirnzellen von Mäusen gegen die sogenannte Prionenkrankheit zu schützen. Der Wirkstoff konnte die Hirnzellen vor dem Absterben bewahren und die Symptome der Krankheit zumindest teilweise erfolgreich behandeln.

Prionen sind falsch gefaltete Proteine, die beim Menschen bei der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJK) auftreten, der menschlichen Variante des "Rinderwahnsinns" BSE. Dem neuen Wirkstoff gelang es, das Enzym Perk auszubremsen, das die Herstellung von gesunden Proteinen verhindert, weil es durch das Vorhandensein der Prionen glaubt, es gebe schon genug Proteine.

Die Mäuse wurden im Labor künstlich mit Prionen infiziert und nach sieben Wochen zum ersten Mal behandelt, als sich die Krankheit in ihren Hirnen ausgebreitet hatte, aber noch keine Symptome zu sehen waren. Eine weitere Mäusegruppe wurde erst nach neun Wochen zum ersten Mal behandelt, als erste Verhaltens- und Gedächtnisstörungen aufgetreten waren. Nach dreiwöchiger Behandlung waren die meisten Mäuse symptomfrei - lediglich die Gedächtnisprobleme blieben bestehen, aber der Körper produzierte wieder gesunde Proteine.

Allerdings hatte der Wirkstoff mit dem Testnamen GSK2606416 dazu geführt, dass die behandelten Mäuse rund 20 Prozent ihres Körpergewichtes verloren hatten und mussten ebenfalls eingeschläfert werden. Bis der Wirkstoff möglicherweise beim Menschen zum Einsatz kommen und neben CJK auch für ähnliche Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson angewendet werden kann, werde noch jahrelange Forschungen notwendig sein.