Durchbruch in der Alzheimer-Forschung - drei Jahre ohne Verschlechterung

Von Cornelia Scherpe
25. Juli 2012

Menschen mit Alzheimer sind an einem Leiden erkrankt, für das es bisher keine Heilung gibt. Weltweit versuchen Forscher, den fortschreitenden Verfall der Neuronen im Gehirn zu stoppen und damit endlich eine wirksame Therapie zu präsentieren. Ein echter Durchbruch konnte nun gemeldet werden. Wissenschaftlern ist es tatsächlich gelungen, bei mehreren Patienten die Verschlechterung der Symptome aufzuhalten.

In der Studie waren 390 Patienten in Gruppen aufgeteilt worden. Interessant wurde die Immunglobuline-Gruppe. Hier bekommen zwölf Probanden Immunglobuline und die übrigen zwölf eine Kochsalzlösung. Sie dienten als interne Placebogruppe. Dabei bildeten die Forscher noch einmal Untergruppen mit verschiedenen Dosierungshöhen. Die Gruppe mit der höchsten Dosierung bestand aus vier Patienten und bei ihnen konnte die Alzheimer-Krankheit für insgesamt drei Jahre völlig zum Erliegen gebracht werden. Durch Injektionen wurden ihnen die hohen Dosierungen verabreicht und diese schützten effektiv die Nervenzellen. Die geistige Leistung aller vier Probanden baute sich nicht weiter ab.

Was an sich ein echter Erfolg ist, besitzt allerdings auch einen Wermutstropfen. Zum einen handelt es sich hierbei natürlich um eine sehr kleine Studie. Vier Studienteilnehmer können keine Aussage über die Wirksamkeit in der ganzen Bevölkerung treffen und großangelegte Studien dürften schwierig werden. Immunglobulinen sind sehr schwierig zu bekommen und daher ist eine weltweite Versorgung aller Patienten derzeit ein utopischer Gedanke.

Bisher kann man die Substanzen nur gewinnen, indem man Plasma von Spendern im Labor bearbeitet. Durch wenige Spender und ein zeitaufwendiges Verfahren sind Immunglobulinen sehr teuer. Dennoch gibt es bereits weitere Studienideen mit Alzheimer-Patienten.