Prionen sind der Auslöser der Alzheimer-Krankheit

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2012

Der Begriff Prionen ist den meisten wohl in Verbindung mit der Krankheit BSE im Gedächtnis geblieben. Prionen sind keine Erreger im klassischen Sinne. Sie sind im Körper natürlich vorkommende Eiweiße, die vermutlich durch eine Genveränderung schädlich geworden sind und nun Infektionen im jeweiligen Körper auslösen.

Forscher aus den USA konnten jetzt zum ersten Mal Hinweise darauf finden, dass solche Prionen an der Entstehung von Alzheimer schuld sind. In ihrer Studie gelang es ihnen, die Plaque-Proteine, die man als Auslöser der Krankheit vermutet, genau zu beobachten. Dabei handelt es sich in der Tat um Prionen.

Bisher wusste man nur, dass diese Eiweiße in jedem Menschen vorkommen, doch bei Patienten mit Alzheimer plötzlich in zu großer Zahl auftreten und wie "Müll" bei den Nervenzellen abgelagert werden. Diese Beta-Amyloid-Proteine sind den neuesten Untersuchungen nach tatsächlich infektiös und breiten sich im Gehirn immer weiter aus - ebenso wie es die Prionen bei Rindern mit BSE tun. Damit ist vorläufig die Theorie bewiesen, dass es sich bei diesem Plaque um Prionen handelt und diese den Alzheimer auslösen und dessen Verlauf steuern. Das Leiden ist also in der Tat eine Infektion.

Anders als die Prionen bei Tieren mit BSE scheint Alzheimer jedoch nicht ansteckend zu sein. Weitere Untersuchungen in diese Richtung sind aber bereits gestartet.