Neuer Ansatz gegen Alzheimer

Von Cornelia Scherpe
16. Februar 2012

Es gibt einen neuen Ansatz gegen Alzheimer, der vielen Betroffenen und deren Angehörigen Hoffnung macht. Forscher haben entdeckt, dass ein bereits gut erforschtes Medikament gegen Krebs die Chance hat, auch Alzheimer zu bekämpfen. Bexaroten ist ein Wirkstoff, der gegen Tumorzellen im Einsatz ist, jedoch bisher ungeahntes Potential zeigt. Er kann die schädlichen Eiweißablagerungen im Gehirn beseitigen.

Diese Ablagerungen aus Proteinen haben sich in der Vergangenheit als Mitverursacher von Alzheimer herausgestellt. Da die körpereigene Müllabfuhr nicht hinterher kommt, lagern sich bei Betroffenen Eiweiße in Klumpen ab und führen so dazu, dass Nervenzellen im Hirn absterben. So kommt es zu Alzheimer.

Bei 72 Versuchstieren mit diesen Ablagerungen setzte man nun Bexaroten ein und konnte beobachten, wie die Eiweißklumpen weniger wurden. Es dauerte tatsächlich nur ein paar Stunden und dann ging es den Mäusen besser. Auch die für Alzheimer typischen Symptome hatten sich messbar verbessert. Die Tiere bestanden alle Intelligenz- und Gedächtnistests wie ihre gesunden Artgenossen.

Ob und wann das Krebsmittel auch bei Menschen mit Alzheimer eingesetzt werden kann, ist bisher noch nicht geklärt. Die Forscher sind jedoch guter Dinge. Bexaroten ist bereits seit 2002 zugelassen und daher schon gut erprobt.