Gehirn hat eine Müllabfuhr - ein Molekül reinigt die Körperzellen und könnte vor Alzheimer schützen

Ein bestimmten Moleküls soll unerwünschte Eiweißablagerungen im Gehirn wie bei Alzheimer beseitigen

Von Cornelia Scherpe
21. März 2011

Hygiene beginnt schon im ganz Kleinen. Sogar unsere Zellen im Gehirn werden durch eine zelleigene Müllabfuhr gereinigt. Das Molekül SMER28 ist dabei für die Sauberkeit zuständig, denn je nach Verschmutzung aktiviert es die Müllabfuhr.

Beseitigung von unerwünschten Eiweißablagerungen

Diese Erkenntnis möchte man sich auch in der Medizin zu Nutze machen. Forscher hoffen, dass sie das Molekül vielleicht in den Dienst gegen Alzheimer stellen können. Immerhin kann die Müllabfuhr sich auch um unerwünschte Eiweißablagerungen kümmern. Die Medizin ist sich inzwischen darüber einig, dass Plaques-Ablagerungen im Gehirn die Hauptschuld für das Auftreten von Demenz haben.

Behandlung von neurodegenerativen Krankheiten

Allerdings könnten auch andere Krankheiten mit einer stimulierten Müllabfuhr behandelt werden. Forscher denken da an alle Leiden, die in die Kategorie "neurodegenerative Krankheiten" fallen, also all jene Krankheiten, bei denen Nervenzellen abgebaut werden. Hierzu würden neben Alzheimer dann auch Parkinson und Chorea Huntington zählen. All diese Leiden werden durch Ablagerungen von Proteinen bewirkt, die nicht aus den Zellen abtransportiert werden. Derzeit wird an verschiedenen Zellkulturen getestet, durch welche Stoffe man das Molekül SMER28 anregen könnte, effektiver zu arbeiten.