Wird die Alzheimer-Früherkennung möglich? Forscher testen MRT-Verfahren

Für eine Prognose soll das MRT eine Vernetzungskarte und den Zustand der weißen Hirnmasse abbilden

Von Cornelia Scherpe
11. Dezember 2014

Das MRT - kurz für "Magnetresonanztomographie" - wird im Klinikalltag genutzt, um innere Vorgänge im Körper sichtbar zu machen.

Als bildgebendes Verfahren nutzt es Magnetfelder und erstellt für den Arzt am PC Schnittbilder der untersuchten Region.

Forscher wollen sich nun das MRT-Verfahren zunutze machen, um eine Alzheimer-Früherkennung zu entwickeln.

Früherkennung und Prognose möglich?

Bisher kann Alzheimer erst dann diagnostiziert werden, wenn der Patient bereits an ersten Symptomen leidet.

Eine Früherkennung ist dies jedoch nicht mehr, denn zu diesem Zeitpunkt hat der Verfall des Hirngewebes bereits ein kritisches Niveau erreicht. Doch wie soll ein MRT eine Prognose stellen, ob das Gewebe in naher Zukunft absterben wird?

Beta-Amyloid-Ablagerungen

Schon seit längerer Zeit wird vermutet, dass die sogenannten Beta-Amyloid-Ablagerungen im Gehirn an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sind. Durch die Ablagerungen kommt es zu einer "Vermüllung" und mehr und mehr Nervenzellen sterben ab.

US-Forscher arbeiten auf Basis dieser Annahme mit 102 Menschen. Sie alle hatten sich einem MRT und einen PET-Scan unterzogen. Der PET-Scan ist eine Form des CTs, bei dem ebenfalls Schnittbilder des Körpers angefertigt werden.

Im PET-Scan waren die Beta-Amyloid-Ablagerungen sichtbar gemacht worden und im MRT betrachtete man den Zustand der weißen Hirnmasse. Dabei zeigte sich der Zusammenhang.

Patienten, die viele Beta-Amyloid-Ablagerungen hatten, wiesen weniger gute Vernetzungen innerhalb der Nervenzellen in der weißen Substanz auf.

Zustand der weißen Hirnmasse

Die Forscher gehen deswegen davon aus, dass man mittels MRT eine "Vernetzungskarte" erstellen könnte, um den Zustand der weißen Hirnmasse abzubilden. Ist das Netzwerk nicht mehr perfekt, deutet das auf kommenden Alzheimer hin.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass man das MRT künftig daher zum einen zur Frühdiagnose nutzen und zum anderen den Erfolg einer Alzheimer-Therapie verfolgen kann. Stoppt eine Behandlung den Verfall des Netzwerkes, spricht der Patient offenbar gut darauf an.