Ketogene Diät - schützt fettreiche Nahrung vor Alzheimer?

Von Christine Krusberski
30. Mai 2014

Forscher testen schon lange unterschiedliche Diätformen, die vor neurodegenerativen Störungen wie Alzheimer schützen. Die Ernährung ist nicht nur für die Körperformen verantwortlich, sondern kann in spezieller Zusammensetzung positive Auswirkungen auf die Gehirnleistung haben.

Seit langer Zeit erforschen Wissenschaftler die positive Wirkung der ketogenen Diät auf Entzündungsquellen im Gehirn. Doch kann eine Nahrung aus reichlich Fett und wenig Kohlehydraten wirklich vor Alzheimer schützen?

Hungergefühl setzt Ketonkörper frei

Die ketogene Diät wird seit vielen Jahren erfolgreich bei der Behandlung von Epilepsie eingesetzt. Ketogene sollen auch Entzündungen im Gehirn entgegenwirken, die an der Entstehung von Schlaganfällen oder Morbus Alzheimer beteiligt sind.

Wissenschaftler um Prof. Dr. Markus Schwaninger vom Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie zu Lübeck erklären sie Zusammenhänge:

Ketogene können sich an den Rezeptor HCA2 ankoppeln und diesem "befehlen", das Gehirn vor Entzündungen zu schützen statt schädigend zu wirken. Setzt beim Menschen ein Hungergefühl ein, werden Ketonkörper freigesetzt.

Die ketogene Diät besteht bis zu 80 Prozent aus Fett. Der Körper wandelt Fettsäuren in Ketogene um, die dem Gehirn genügend Energie spenden. Dieser Effekt wird aber nur ausgelöst, wenn der Mensch sich über einen längeren Zeitraum fettreich ernährt.

Nicht schmackhaft und Spaßfaktor null

Die ketogene Diät kommt nicht gut an, denn sie schmeckt nicht und hat den Spaßfaktor null. Fettreiche Kost ist also kein probates Mittel, um Alzheimer zu verhindern. Wissenschaftler forschen fieberhaft nach neuen Wirkstoffen, die präventiv eingesetzt werden können.

Besonders Nikotinsäure steht im Fokus. Das Vitamin aus der B-Reihe kann genauso am HCA2-Rezeptor andocken und vor dem Absterben von Hirngewebe schützen. Nikotinsäure hat eine antioxidative Wirkung und ist vor allem in Fisch, Geflügel, Vollkornprodukten, Wild und Eiern enthalten.

Für eine effektive Schutzwirkung müssten allerdings Gramm-Mengen konsumiert werden. Die klugen Köpfe dieser Welt tüfteln weiter an einer Lösung, damit neurodegenerative Störungen wirkungsvoll behandelt oder vermieden werden können.