Neue Erkenntnis zu Morbus Alzheimer: Die Blut-Hirn-Schranke spielt eine wichtige Rolle

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2014

Bereits seit Jahrzehnten sind Forscher auf der ganzen Welt der gefürchteten Krankheit Morbus Alzheimer auf der Spur. Bisher ist das Leiden nicht heilbar und viele junge Menschen fürchten sich davor, im Alter einmal betroffen und damit pflegebedürftig zu sein.

Nach vielen Forschungsprojekten ist die Medizinwelt sich bereits sicher, dass die sogenannten Beta-Amyloiden eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Alzheimer spielen. Diese werden auch "Plaques" genannt und lagern sich wie Müll um die Nervenzellen im Gehirn hab. Dadurch werden die Nervenzellen unterversorgt und können absterben.

Ein weiterer Faktor

Bei Menschen mit Alzheimer lassen sich oft viele Plaques nachweisen, doch die Beta-Amyloiden allein können nicht der Hauptgrund für das Leiden sein. Dies wird klar, wenn man Tierversuche unternimmt und durch Plaque-Ablagerungen die Krankheit provozieren möchte. Die künstliche Erzeugung von Beta-Amyloiden führt nicht zum Massensterben von Nervenzellen. Zwar bekommen viele Tiere die klassischen Symptome von Demenz, aber oft ist der Verlauf sehr mild und manche erkranken auch überhaupt nicht an Alzheimer.

Die Blut-Hirn-Schranke

Eine aktuelle Studie ging daher weiter ins Detail und beschäftigte sich mit den Perizyten. Dabei handelt es sich um spezielle Zellen, die als Bindegewebe dienen. Sie liegen um die Blutgefäße, die ins Gehirn führen und sind damit ein Teil der Blut-Hirn-Schranke. Diese Schranke regelt, welche Stoffe ins Gehirn kommen können und welche nicht durch die Kapillarwände gelassen werden. Sind diese Bindegewebszellen defekt, kommt es zu Funktionsstörungen der Blut-Hirn-Schranke. Die "Müllabfuhr" des Körpers kann die schädlichen Beta-Amyloiden aus dem Gehirn nicht richtig abtransportieren. Die Plaques verbleiben also im Gehirn und können so zu Alzheimer führen.