Der Erdnussallergie zuvor kommen: Babys sollten Erdnüsse bekommen

Für Säuglinge mit einem erhöhten Allergierisiko kann es von Vorteil sein, schon früh Erdnussprotein zu bekommen

Von Cornelia Scherpe
2. März 2015

Viele Eltern sorgen sich, ob ihr Kind später einmal an einer Allergie erkranken wird. Die Angst konzentriert sich dabei vor allen Dingen auf Nahrungsmittel. Immerhin leidet inzwischen jeder Dritte hierzulande an einer Nahrungsmittelallergie.

Kinder früh in Berührung mit den gefürchteten Lebensmitteln bringen

Die medizinische Ansicht, Kinder mit einem Risiko (Allergiefälle in der Familie) am besten "hypoallergen" großzuziehen, ist heute überholt. Eltern sollten die gefürchteten Stoffe nicht mehr konsequent meiden, sondern im Gegenteil die Kinder früh damit in Berührung bringen. Dies gilt auch, wenn Kinder vor einer Erdnussallergie geschützt werden sollen.

Ab und an etwas Brei aus Erdnussflips schmeckt den meisten Kindern hervorragend und die Chance auf eine spätere Erdnussallergie sinkt stark. Der positive Nebeneffekt dabei: Erdnüsse sind hervorragende Energielieferanten und helfen daher dem kleinen Körper bei der Entwicklung.

Studie mit an Eiweißallergie oder Neurodermitis erkrankten Säuglingen

Diese Ergebnisse stammen aus einer Studie mit 640 Eltern und ihren Säuglingen. Alle Kinder galten als Risikogruppe, da sie bereits an einer Eiweißallergie litten, oder Neurodermitis zeigten. Manche waren sogar von beiden betroffen.

Die Säuglinge waren zwischen vier Monaten und elf Monaten alt und wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen wurden von den Eltern konsequent von Erdnüssen ferngehalten, die anderen bekamen pro Woche sechs Gramm Erdnussprotein in Breiform.

Alle Kinder, deren Neurodermitis zu schweren Quaddeln führte, wurden automatisch der Kontrollgruppe zugeteilt und bekamen keine Erdnüsse. Nur 98 Kinder mit leichter Neurodermitis durften in die Erdnussgruppe.

Erdnussprotein scheint Allergierisiko gesenkt zu haben

Das Fazit im 60. Lebensmonat der Kinder fiel eindeutig aus. Von denen, die keinen Kontakt zu Erdnüssen gehabt hatten, entwickelten 13,7 Prozent eine Allergie. In der Gegengruppe lag die Rate bei gerade einmal 1,9 Prozent.

Interessant war auch das Ergebnis, wenn man nur die Neurodermitis-Kinder betrachtete. Wer keinen Kontakt zu Erdnüssen gehabt hatte, entwickelte in 35,3 Prozent der Fälle eine Allergie dagegen, in der Erdnussgruppe lag die Quote nur bei 10,6 Prozent.