Verschiedene Ausprägungsformen einer Allergie und Hinweise zur Behandlung

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
7. April 2014

Bei einer Überempfindlichkeit des Immunsystems auf einen bestimmten Stoff spricht man von einer Allergie. Es gibt zahlreiche so genannte Allergene, auf die ein Mensch allergisch reagieren kann; diese findet man beispielsweise als Pollen in der Luft, doch ebenfalls in der Nahrung oder auch in Tierhaaren oder Schmuck.

Zu den typischen Symptomen gehören tränende Augen, häufiges Niesen, geschwollene und gerötete Augen und Juckreiz. In schwerwiegenden Fällen kann es zu einem allergischen Schock kommen - dann besteht die Gefahr eines Kreislaufstillstands.

Allergietypen auf einen Blick

In Abhängigkeit von der jeweiligen Reaktion des Immunsystems auf einen Stoff kann man zwischen vier unterschiedlichen Allergietypen unterscheiden. Die meisten Allergien - etwa 90 Prozent - zählen zu den Typ I-Allergien. Bei dieser Form, die sich unter anderem gegen Tierhaare, Gräser, Hausstaubmilben oder Nahrungsmittel richtet, werden IgE-Antikörper gebildet, um das Allergen zu bekämpfen. Typische Symptome sind geschwollene Hautstellen sowie Schleimhäute.

Typ II-Allergien werden auch als zytotoxische Allergien bezeichnet. Hierbei werden Antikörper gegen die Oberfläche von Körperzellen gebildet, wie zum Beispiel bei der Übertragung einer falschen Blutgruppe.

Kommt es zu Einblutungen am Gesäß oder an den Beinen, kann es sich um eine Typ III-Allergie handeln. Komplexe aus Antkörpern und Allergenen nisten sich in Blutgefäßen oder im Gewebe ein und und führen zu Entzündungen.

Und schließlich gibt es noch die Typ IV-Allergien, die so genannten Spättypallergien. Zu den ersten Beschwerden kommt es hier meist erst 24 bis 48 Stunden nach dem Allergen-Kontakt. In den häufigsten Fällen handelt es sich hierbei um Kontaktallergien, wie zum Beispiel gegen Duftstoffe oder Nickel.

Diagnose und Therapie

Um eine Allergie zu diagnostizieren, wenden Ärzte verschiedene Tests an. Bei Verdacht auf eine Typ-I-Allergie wird der Pricktest durchgeführt; hierbei wird der vermutete Allergiestoff auf die Innenseite des Unterarms geträufeln. Mithilfe von einer Lanzette wird leicht in die Hautstelle eingestochen. Anschließend wartet man etwa 20 Minuten ab, ob sich eine Reaktion zeigt. Ergänzend kommt häufig ein Bluttest zur Anwendung, durch welchen man IgE-Antkörper bestimmen kann.

Reichen diese Untersuchungen nicht aus, gibt es den Provokationstest als weitere mögliche Diagnoseform: Hierbei wird das Allergen mittels einer Lösung auf Augenbindehaut oder Nasenschleimhaut geträufelt oder der Patient nimmt es ein. Kommt es zu einer Reaktion, bedarf diese in der Regel sofortiger ärztlicher Behandlung.

Vermutet man eine Kontaktallergie, wird der Epikutantest angewandt - dem Patienten wird das Allergen in Form eines Pflasters für 48 Stunden auf den Rücken geklebt.

Bei Allergien, die dies erlauben, sollten die entsprechenden Allergene gemieden werden. Ansonsten kommen im Rahmen der Behandlung Antihistaminika zur Linderung der Symptome zum Einsatz. Zur Gewöhnung des Immunsystems an den jeweiligen Stoff kann man auch eine Hyposensibilisierung oder allergenspezifische Immuntherapie (SIT) durchführen: Das Allergen wird dabei in regelmäßigen Abständen mittels einer Spritze verabreicht.