Bedenklicher Freizeittrend: Komasaufen auch bei Mädchen immer beliebter

Von Ingrid Neufeld
17. Dezember 2013

Im letzten Jahr kamen sage und schreibe 26.673 Minderjährige zwischen 10 und 19 Jahren mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Das war absoluter Rekord in den zwölf Jahren, seitdem diese Zahlen vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden erfasst werden.

Bedenklich ist auch der höhere Anteil von Mädchen und jungen Frauen, die wegen exzessiven Alkoholgenusses in eine Klinik eingeliefert werden mussten.

Die Zahlen steigen

Gegenüber 2011 stieg der Anteil der Minderjährigen um drei Prozent auf rund 75 Prozent aller Betroffenen. Insgesamt erhöhte sich der Anteil um 2,4 Prozent. Spitzenreiter sind noch immer Buben und junge Männer, bei denen sich 394 von 100.000 Menschen ins Koma saufen.

Doch die Rate bei den Frauen nimmt zu, und zwar um 5,0 Prozent. Absolut gesehen sind es 269 Personen bezogen auf 100.000 Bürger. Bei den männlichen Komasäufern lag die Zunahmerate bei 0,8 Prozent.

Hoffnung auf Besserung hat nachgelassen

Während das Jahr 2010 Anlass zur Hoffnung gab, stieg allerdings der Anteil derjenigen, die wegen Alkoholexzessen ins Krankenhaus gebracht werden mussten, insgesamt in all den Jahren kontinuierlich. Insbesondere junge Menschen aus dem Osten sprechen besonders gerne dem Alkohol zu.

Im Ende Mai veröffentlichten Drogenbericht hieß es, dass die heutigen Jugendlichen im Gegensatz zu derer vor zehn Jahren weniger rauchen, trinken, oder kiffen würden. Unter diesem Gesichtspunkt kommt dem Komasaufen eine noch höhere Brisanz zu.