Statistisches Jahrbuch: Der Nordosten lebt ungesund

Von Ingo Krüger
11. Oktober 2012

In Deutschland steigt die Zahl der Menschen, die mit einem Vollrausch im Krankenhaus behandelt werden müssen, kontinuierlich an. Innerhalb von zehn Jahren hat sie sich mehr als verdoppelt, von 54.000 im Jahre 2000 auf 115.000 im Jahre 2010. Dies geht aus dem in Berlin veröffentlichten Statistischen Jahrbuch hervor.

Zwei Drittel der eingelieferten Patienten sind Männer, doch auch immer mehr stark betrunkene Frauen benötigen einen stationären Klinikaufenthalt. Den Großteil machen die Altersgruppen zwischen 10 und 20 sowie zwischen 40 und 50 Jahren aus. 21 Kinder mit Vollrausch waren keine zehn Jahre alt.

Vor allem die Menschen im Nordosten Deutschlands leben ungesund. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es im Vergleich aller Bundesländer den höchsten Anteil an Rauchern und die meisten Menschen mit starkem Übergewicht.

So konsumierte dort 2009 jeder Dritte (33,9 Prozent) Tabakprodukte. Im bundesweiten Durchschnitt dagegen lediglich ungefähr jeder Vierte (27,6 Prozent). Am niedrigsten liegt der Anteil der Raucher mit 24,4 Prozent in Baden-Württemberg.

Stark übergewichtig ist in Mecklenburg-Vorpommern rund jeder Sechste (17,4 Prozent). Der Bundesschnitt liegt bei 13,4 Prozent. Vor zehn Jahren waren es noch 10,7 Prozent. Die wenigsten adipösen Menschen leben prozentual in Hamburg (9,9 Prozent).

Laut Statistischem Jahrbuch kam es in Deutschland im Jahre 2011 zu insgesamt 108.000 Abtreibungen. Von 10.000 Frauen trieben 71 ab. Am höchsten liegt die Zahl mit 133 von 10.000 in Berlin. In Bayern dagegen nur bei 52.