Alkoholabhängige Ärzte erkennen auch bei ihren Patienten keine Suchtgefahr

Von Thorsten Poppe
3. November 2011

Auch die "Götter in Weiß" sind nur Menschen. Da erscheint es nur logisch, dass es auch unter ihnen alkoholabhängige Ärzte gibt. Auch wenn sie es besser wissen sollten, wie negativ sich ihre Sucht auf ihre Gesundheit auswirkt. Wegen der hohen Belastung besitzen gerade in Krankenhäusern die Chirurgen hohe Suchtgefahr. Eine wissenschaftliche Studie der Universität Göteborg bestätigt nun, dass der eigene Alkoholkonsum sogar den Umgang mit Patienten beeinflusst.

Ärzte, die als Vieltrinker gelten, setzen auch bei ihren Patienten andere Maßstäbe an, als ihre von Alkohol unabhängigen Kollegen. Gerade bei männlichen Patienten war das Verständnis für die Sucht höher als bei den Frauen. Denn die sollten ganz damit aufhören, während das andere Geschlecht nur den Alkoholgenuss reduzieren sollte.

Mediziner, die gerne dem Alkohol frönen, sind laut Erkenntnissen der Studie viel liberaler im Umgang mit dieser Sucht bei ihren Patienten als ihre Kollegen.