Neigen Menschen mit hellen Augen eher zur Alkoholsucht?

Helle Augen sollen laut Forschern ein Hinweis darauf sein, dass ein Mensch eher zur Alkoholsucht neigt

Von Cornelia Scherpe
6. Juli 2015

Im ersten Moment klingt es wie ein übliches Klischee: Blauäugige Menschen neigen eher dazu, es mit dem Alkohol zu übertreiben. Dies geht sogar bis zum Alkoholismus.

Wer braune Augen hat, hält sich dagegen eher im Rahmen. Männer und Frauen mit grünen oder grauen Augen liegen dazwischen, obwohl sie eher zu den Blauäugigen tendieren und damit dem Alkohol doch recht zugeneigt sind.

Forscher arbeiten mit seelisch Kranken

Diese Behauptungen sind das Ergebnis einer Studie, die sich mit psychischen Krankheiten beschäftigt hatte. In den USA arbeitete man mit rund 10.000 Freiwilligen, die entweder europäischer oder afrikanischer Abstammung waren. Jeder Teilnehmer hatte mindestens eine seelische Erkrankung. Darunter zählten Dinge wie Schizophrenie und Depressionen, aber auch Substanzabhängigkeiten.

Schon seit einiger Zeit weiß man, dass psychische Störungen extrem komplex sind und es häufig eine Veranlagung für bestimmte Krankheiten gibt. Das Leiden wird zwar durch einen Trigger im sozialen Umfeld erst ausgelöst, aber wie anfällig ein Mensch für diverse Störungen ist, wird zu einem gewissen Teil von den Genen mitbestimmt.

Dies ist laut der Studie auch bei der Alkoholsucht so. Die Forscher nahmen 1.263 Teilnehmer der Studie, die alle von Alkohol abhängig waren. Diese wurden in eine Teilgruppe genommen und weitere Analysen durchgeführt.

Augenfarbe ist ein Risikohinweis

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Wurzel für eine Alkoholabhängigkeit in bestimmten Genen liegt. Diese Gene wiederum liegen genau auf den Chromosomen, die auch für die Augenfarbe eines Menschen entscheidend sind. Daher leiden in der Praxis vor allen Dingen Männer und Frauen mit hellen Augen an Alkoholismus.

Die Augenfarbe hat somit zwar keinen direkten Einfluss auf die Sucht, doch sie kann als gewisser Risikohinweis gesehen werden. Wer blaue Augen hat, benötigt womöglich mehr Prävention, um in schwierigen Lebenslagen nicht dem Alkohol zu erliegen.