Sioux-Indianer klagen gegen Brauereien wegen Alkoholismusproblem

Von Ingo Krüger
2. April 2012

Alkoholismus ist ein großes Problem bei den Oglala-Sioux. Die Indianer aus dem Pine-Ridge-Reservat im US-Bundesstaat South Dakota fordern daher eine halbe Milliarde Dollar Schadensersatz von Bierbrauereien und Spirituosenhändlern.

Im Reservat selbst ist Alkohol streng verboten. Doch außerhalb des Gebietes ist er problemlos zu bekommen. Schätzungen zufolge liegt die Alkoholikerrate bei 85 Prozent. Fast die gesamten Ausgaben des Gesundheitssystems müssen für Behandlungen von übermäßigem Alkoholkonsum aufgewendet werden. Die Lebenserwartung liegt bei den Oglala-Sioux zwischen 45 und 52 Jahren. Der US-Durchschnitt beträgt jedoch 77,5 Jahre.

Schon seit langem protestieren die Indianer - allerdings erfolglos. Von der Politik kommt keine Reaktion. Daher setzte sich der Stammesrat der Indianer nun zusammen und beschloss, zum Schutze der Jugend die Brauereien vor dem Bundesgericht in Nebraska auf diese horrende Summe zu verklagen.

John Yellow Bird Steele, Präsident der Oglala-Sioux, erklärte, dass die US-Regierung aus ähnlichen Gründen gegen die Tabakkonzerne prozessiert habe. Das Vorgehen sei daher gerechtfertigt.