Das Herbizid "Nitisinon" fördert bei Albinismus neue Pigmentierung auf der Haut und im Auge

Nitisinon soll bei Albinismus neue Pigmente zum Schutz von Haut und Augen bilden

Von Cornelia Scherpe
30. September 2011

Bei Nitisinon handelt es sich eigentlich um ein Herbizid, das von der Medizin aber inzwischen auch als Medikament verwendet wird. Es zeigte sich nun in Tierversuchen, dass Nitisinon einen zusätzlichen positiven Effekt auf Albinismus hat. Albino-Mäuse reagierten auf die Vergabe des Wirkstoffes mit der Ausbildung neuer Pigmente auf der Haut und auch in den Augen.

Menschen mit Albinismus leiden an einer Genmutation, die bewirkt, dass ein Enzym fehlerhaft ist. Dieses Enzym ist aber wichtig, damit das Pigment Melanin gebildet wird. Melanin bestimmt die Hautfarbe und sorgt auch dafür, dass wir "Bräunen", wenn wir in der Sonne sind.

Gesundheitsrisiken durch fehlendes Melanin

Ohne Melanin kommt es zur extrem blassen Haut und den roten Augen, wie man es bei Albinismus kennt. Viele Menschen mit dieser Krankheit erblinden leider auch, da ihre Iris extrem lichtempfindlich und die Retina im Auge nur mangelhaft ist.

Wenn durch das Herbizid Nitisinon neue Pigmente gebildet werden können, wäre dies eine echte Therapiechance für alle Betroffenen. Ob die neue Pigmentbildung bei den Tieren auch dazu führte, dass sie besser sehen konnten, hat die Studie noch nicht klären können. Zumindest nahm bei den Tieren aber deutlich die Empfindlichkeit der Iris ab.