Risiko für terminales Nierenversagen bereits bei geringer Änderung der Filterleistung erhöht

Von Nicole Freialdenhoven
11. Juni 2014

Einen wichtigen Hinweis auf das Risiko einer terminalen Niereninsuffizienz liefert der Abfall der sogenannten glomerulären Filtrationsrate (GFR), d.h. der Filterleistung der Nieren. Bislang galt ein Abfall von 57 Prozent der Leistung als Marker, doch einer neuen Metaanalyse zufolge kann bereits ein Abfall um 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren die gleiche Warnfunktion haben. Dadurch können Risikopatienten früher erkannt und entsprechend behandelt werden.

Bei Nierenpatienten regelmäßig die glomeruläre Filtrationsrate überprüfen

Für die Metaanalyse wurden die Daten von insgesamt 1,7 Millionen Nierenpatienten im Zeitraum von 1975 bis 2012 untersucht. Die Forscher stellten fest, dass eine Veränderung der GFR von 57 Prozent zwar zu einem 32-fach erhöhten Risiko für terminales Nierenversagen führt, dieser Prozentsatz jedoch nur vor 16 Prozent der Patienten überhaupt erreicht wurde.

Bei 52 Prozent der Nierenpatienten wurde dagegen innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren ein Abfall von 30 Prozent der GFR beobachtet, die zu einem erhöhten Risiko von 5,4 Prozent führte. Die Forscher schließen daraus, dass es sinnvoller ist, bei Nierenpatienten regelmäßig die GFR zu beobachten und schon bei einem geringeren Abfall vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.